Unsere "Dorfschule"
Bereits 1735 wurde im Kloster eine einklassige Volksschule gegründet. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts baute man neben dem Kloster ein Schulhaus und 1874 hatte die kath.Schule 225 Kinder, die streng nach Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet wurden.
Inzwischen gab es seit 1786 auch eine evangelische Schule am anderen Ende des Ortes.
In beiden Ortsteilen waren nun Kirche, Friedhof, Schule auf einem Gelände - einmal für die katholischen und einmal für die evangelischen Einwohner.
Auch im Umland des eigentlichen Ortkerns fanden sich viele einklassige Volksschulen, die von den Bauernkindern besucht wurden.
Das ging so bis 1968, denn in diesem Jahr wurde das Schulwesen in NRW reformiert. Die "Zwergschulen" auf dem Land wurden geschlossen und die Kinder mit Schulbussen nach Beyenburg gefahren. Aus der ehemaligen katholischen Volksschule (Klassen 1 - 9), Beyenburger Freiheit 55, wurde eine Gemeinschaftshauptschule (Klassen 5 - 10). Aus der ehemaligen evangelischen Volksschule, Am Kriegermal 22, wurde eine Gemeinschaftsgrundschule (Klassen 1 - 4).
Anfang der 70er Jahre platzte diese Gemeinschaftsgrundschule aus allen Nähten, das Gebäude war viel zu klein geworden, denn durch Neubaugebiete hatte Beyenburg mehr Einwohner, vor allem junge Familien mit Kindern bekommen.
Auf dem Siegelberg waren noch große städtische Grundstücke und so wurde 1976 die neue Gemeinschaftsgrundschule Siegelberg eingeweiht.
Im Mai 2003 wurde von einem Tag auf den anderen das Schulgebäude wegen einer festgestellten hochgradigen Asbestbelastung geschlossen und später auch abgerissen.
Schüler und Lehrer mussten für 1,5 Jahre in Ausweichquartieren und später Containern arbeiten bis im September 2004 das neue Schulhaus bezogen werden konnte, das an der gleichen Stelle steht.
Nach dem Umzug wurde die Schule in Grundschule Beyenburg umbenannt.
Zur Zeit besuchen rund 180 Schülerinnen und Schüler zwischen 5 und 11 Jahren in 8 Klassen unsere Schule. Es gibt 1 Schulleiterin, 9 Lehrerinnen, 2 Referendarinnen, 1 Sekretärin, den Hausmeister, 1 Diplom Pädagogin, 1 Erzieher, 1 Erzieherin, 1 Sportlehrer, 2 ausgebildete Betreuungskräfte, 1 Köchin, 3 Küchenkräfte, 2 Erzieher-Auszubildende in unserer Offenen Ganztagsschule. Wir haben ein riesiges Schulgelände mit Schulhof, Turnhalle, Spielplatz, Bolzplatz, kleiner Leichtathletik-Anlage und der Natur direkt vor der Tür.
Morgens früh gibt es einen "offenen Anfang", d.h. Lehrer und Schüler finden sich bereits vor Unterrichtsbeginn im Schulhaus ein und sie nutzen die Zeit für Gespräche, Spiele, Lieder singen, musizieren. So kann ganz entspannt und ohne Hektik der Schultag begonnen werden.
Auch den Schulgong haben wird aus diesem Grund abgestellt. Die Rhythmisierung des Unterrichtstages wird überwiegend durch Inhalte gegeben, nur Fachlehrerstunden richten sich nach einem Stundenraster, welches aber auch ohne Gong eingehalten wird.
Über die Hälfte unserer Kinder kommt aufgrund des sehr großen, ländlichen Schulbezirks mit dem Schulbus zur Schule. Eine überaus kompetente Schulbusfahrerin sorgt für sicheren Hin- und Rücktransport.
Alle 2 Jahre findet bei uns ein großes Schulfest statt, an dem sich alle Eltern und Freunde unserer Schule beteiligen. Es ist ein richtiges Stadtteilfest, denn fast alle Einwohner sind irgendwie unserer Schule verbunden.
Alternierend arbeiten wir alle 2 Jahre in einer Projektwoche zu den verschiedensten Themen und stellen die Ergebnisse am Ende auf einem Präsentationstag vor.
Unser Schulleben wird ergänzt durch verschiedene Projekttage (z.B. Mathe-Tag, Sport-Tag , Mülleniumstag, Naturwissenschaftlicher Tag ...) und durch einen jährlich stattfindenden Nikolausmarkt. Lehrerinnen, Kinder, Eltern bereiten diesen fleißig vor und freuen sich über den Erlös aus Essen und Trinken und Verkauf der gebastelten Sachen.
Unsere Schule hat die Patenschaft für 2 Kinder aus Tansania übernommen, denen durch unsere finanzielle Unterstützung der Schulbesuch ermöglicht wird. Vom Fortschritt der Ausbildung und der sachgerechten Verwendung des Geldes konnte sich die Schulleiterin persönlich vor Ort überzeugen.
Seit vielen Jahren unterstützen wir schon die jährliche Hilfsaktion für 2 Dörfer in der Region Tschernobyl. Von den großzügigen Geldspenden wird eine vorgeschriebene Auswahl an Lebensmitteln gekauft. Jeweils in den Osterferien fahren ehrenamtliche Helfer mit einem kräftezehrenden LKW-Treck nach Weißrussland und teilen die Spenden direkt in den Dörfern aus. Einmal ist auch eine unserer Lehrerinnen mitgefahren. Über die Jahre haben sich auch private Kontakte gebildet und etliche unserer Eltern laden jährlich ein Kind aus der Region Tschernobyl zu einem Erholungsurlaub nach Beyenburg ein.
An jedem 2. Mittwoch im Monat besuchen und gestalten unsere Kinder je einen evangelischen und katholischen Schulgottesdienst. Zu besonderen Anlässen wie Einschulung, Verabschiedung und speziellen Themen werden größere ökumenische Gottesdienste durch die Schüler gestaltet.
Die Teilnahme an den Stadtsportfesten für Grundschulen im Bereich Fußball, Handball und Leichtathletik ist lange Tradition. Urkunden und Pokale im Foyer zeugen von den Erfolgen.
Alle Klassen führen Ausflüge und Besichtigungen durch. Ab dem 1.Schulbesuchsjahr fahren die Klassen für 3 Tage in die Jugendherbergen der näheren Umgebung. Die 4. Schuljahre begeben sich für 1 Woche auf eine Abschlussfahrt zu entfernteren Zielen.
Die 4.Klassen betreiben den schülereigenen Obstladen "Fruchtikuss", der jeden Mittwoch fruchtige Köstlichkeiten anbietet. (Näheres unter "Fruchtikuss").
Täglich erhalten alle Kinder ihre Portion Obst aus dem EU-Schulobstprogramm.
Im August 2005 öffnete unsere OGATA, d.h. seitdem sind wir eine Offene Ganztagsgrundschule, die den teilnehmenden Kindern ein Schul- und Freizeitangebot sowie ein täglich frisch gekochtes gemeinsames Mittagessen aus unserer eigenen Küche in der Zeit von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr bietet. (Details siehe "OGATA")
Ebenso starteten wir zum Schuljahresbeginn 05/06 mit der jahrgangsübergreifenden Schuleingangsphase. Diese ermöglicht den Kindern je nach ihrer Leistungsfähigkeit und sozialen Kompetenz in offenen Unterrichtsformen individuell in ihrem Lernen fortzuschreiten. In den Lerngruppen leben und arbeiten Kinder aus dem 1. und 2. Schulbesuchsjahr (einzelne auch aus dem 3.Schulbesuchsjahr) gemeinsam. Sie können je nach Lernfortschritt die verbindlichen Anforderungen nach Klasse 2 (und somit die Versetzung in die 3.Klasse) nach 1, 2 oder 3 Schuljahren erreichen.
Wir sind eine lebendige Schule, in der Lehrerinnen und pädagogisches Personal, Eltern und Kinder sehr gut füreinander und miteinander arbeiten. Wir verstehen uns als offene Stadtteilschule, die das Leben im "Dorf" ergänzt und bereichert.
Unsere Arbeit wird ständig evaluiert und fortgeschrieben. Wir möchten den uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern eine bestmögliche Basis für ihr weiteres (Schul)Leben bieten und neben fachlichen vor allem auch soziale Kompetenzen vermitteln.
Diese Arbeit wurde durch unabhängige Kommissionen inzwischen mehrfach begutachtet und mit hochkarätigen Schulpreisen ausgezeichnet.