Kurzchronik zu Beyenburg
Beyenburg ist seit 1929 ein Stadtteil von Wuppertal. Vorher gehörte es zu Lüttringhausen, im Mittelalter war es ein selbstständiges Amt und eine erste Besiedelung hat ca. im Jahre 1000 stattgefunden.
Es liegt ca. 12 km südöstlich von der letzten städtischen Bebauungsgrenze entfernt und ist eigentlich auch heute noch ein Dorf für sich. Die Gesamtgröße beträgt etwa 1800 ha mit ungefähr 5000 Einwohnern. Wälder, Wiesen, Felder und der Stausee prägen die Landschaft. Trotz einiger Neubaugebiete hat Beyenburg noch seinen ländlichen Charakter bewahrt.
Schon vor über 800 Jahren führte die alte Hansastraße, ein Handelsweg von der Nordsee über Belgien, das Rheinland, durch Beyenburg nach Westfalen bis hin nach Ostdeutschland. Aufgrund des bergigen Geländes waren viele Gasthöfe mit Pferdewechselstationen nötig, von denen auch 2 in Beyenburg lagen. Die Fuhrleute brachten Reichtum in den winzigen Ort und der damalige Herzog von Berg verdiente an den Zollgeldern.
Dieser Herzog schenkte den Mönchen des Kreuzherrenordens aus Belgien ein Stück Land an der Hansastraße, auf dem sie eine Kapelle und ein kleines Kloster errichteten. Weil aber die Fuhrleute so viel über den steilen, holprigen Weg fluchten und sehr viel Krach und Unruhe war, wollten die Mönche diesen Platz wieder verlassen. Darauf schenkte der Herzog ihnen den gesamten Berg im Wupperbogen, auf dem sie ein stattliches Kloster und eine Kirche errichteten. (Die Kirche und 1 Flügel des großen Klosters stehen heute noch und sind das Zentrum der katholischen Kirchengemeinde.) Dies war die Keimzelle für den wachsenden Ort. Handwerker und andere Bedienstete sowie wehrhafte Männer und ihre Familien siedelten sich an. Der Herzog setzte einen Amtmann ein, der die Menschen verwaltete, Steuergelder einnahm und Recht sprach. Er wohnte auf einer kleinen Burg (heute nur noch Grundmauerreste). Viele heutige Straßennamen sind auf diese Zeit zurückzuführen.
Die katholische Gemeinde wurde immer größer und jährlich am Himmelfahrtstag veranstaltete man eine große Flurprozession, die vom Ort aus über die Felder auf dem Siegelberg ging. Anschließend wurde im unteren Ortsteil ein Kirchweihfest gefeiert. Diese Tradition gibt es heute noch mit Prozession und anschließender Kirmes.